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Donnerstag, 22. Februar 2018

Die Geschichte meines Quilts



Betonung der Treppe bei Jacob´s Ladder

Begonnen hat alles im Januar 2017, ich hatte nie irgendwas für Patchwork übrig, aber als immer mehr Blopgposts zum 6 Köpfe - 12 Blöcke Januarblock auftauchten bekam ich plötzlich Lust es auch zu versuchen. Für diese möglicherweise kurzlebige Idee wollte ich keinen Aufwand betreiben und habe einfach mal den Restestapel genommen und den ersten Block genäht.

Ganz schön viel Stoff

Das Nähen hat mir Spaß gemacht und so freute ich mich jeden Monat auf die neue Anleitung. Mal habe ich mir mehr Gedanken über die Stoffauswahl gemacht und mal habe ich einfach das genommen, was oben lag, aber Reste waren es immer. Meist habe ich einige Zeit gebraucht und mir erstmal ein paar andere Blöcke angesehen, aber am Monatsende war der jeweilige Block fast immer fertig. Meine Motivation schwand erst im Dezember, das lag nicht am Ohio Star, der gefiel mir, sondern daran, dass es plötzlich alles so schnell gehen sollte. Schon Mitte Dezember sollte/konnte man sein fertiges Top präsentieren. Und das im Dezember, wo „man“ ja auch sonst nichts um die Ohren hat. Also habe ich beschlossen mir diesen Stress nicht zu machen und den Ohio Star erst nach Weihnachten zu nähen.


Es wurde dann sogar Januar und ich stellte fest, nun konnte ich ihn nicht mal mehr verlinken. Das fand ich unheimlich Schade und es nahm mir auch die Lust den nächsten Schritt anzugehen, der mir sowieso angsteinflössend bevorstand. Die möglichen Gestaltungen hatte ich mir schon im November angesehen. Meinen Favoriten gab es bei Dorthe von lalala Patchwork, aber dafür fand ich meine Blöcke zu bunt und unruhig. Darum hatte ich mich für das Layout von Verena (einfach bunt...) entschieden. Dieses hatte auch den Vorteil, dass meine etwas unterschiedliche großen Blöcke gleich angepasst werden.

Churn Dash, zwei Achtecke

Nachdem bisher alles aus Resten war, wollte ich mir nun Stoffe kaufen. Da meine Blöcke schon so bunt sind, sollte es etwas unauffälliges werden und da Schwarz und Weiß mir zu hart waren habe ich mich schnell für Grau entschieden. Im Shop von lalala Patchwork fand ich schnell einen Stoff der mir gefiel und er war sogar reduziert. Ich habe dann noch etwas weiter geschaut, aber der Graue blieb mein Favorit. Dann stolperte ich über den Stoff der Stoffe, ich war schlagartig sowas von verliebt, den musste ich haben. Solch einen Stoff würde ich mir aus Jersey wünschen.
Aber dieser Quilt war doch schön bunt und sollte nun schlicht beendet werden. Aber es half nichts, dieser Stoff musste es sein. Bei der Frage welches Vlies gut wäre war ich auch nicht weiter gekommen, in dem Shop war gerade Sojavlies im Angebot und so habe ich spontan das genommen.

Liebe auf den ersten Blick

Und dann lag alles hier, 12 Blöcke, Stoff und Vliess und es passierte erstmal nichts. Im Dezember freute ich mich noch so, dass es dieses Jahr weiter geht und nun hatte ich gar keine Lust und was neues anfangen wollte ich auch nicht. Aber ich habe mir in den Hintern getreten und weiter gemacht, damit fing das Chaos an. Nachdem ich meine Blöcke grau umrahmt hatte, habe ich geschaut welches der Kleinste ist und alle auf dieses Maß getrimmt. Leider war dieser, die Schneckenspur, deutlich zu klein und so habe ich bei fast allen die Spitzen abgeschnitten.

Snail Trail, zwei Schneckenhäuser gequiltet

Okay, ärgern hilft nicht, das gehört jetzt so, weiter ging es mit dem Zuschneiden der Rückseite. Dabei gab es das nächste Problem, eigentlich hatte ich großzügig bestellt, aber anscheinend war der Stoff deutlich schmaler als andere, es reichte nicht. Und Nachbestellen war auch nicht möglich, es gab ihn nirgends mehr. Ich habe kurzerhand angefangen die Rückseite mit meinen Resten zu ergänzen, leider verzog sich der Stoff dabei immer mehr. Vorne wollte ich keine bunten Reste, weil das Binding auch bunt geplant war, darum habe ich mit Schwarz gestückelt.


Irgendwann hatte ich Top, Rückseite und Vlies hier liegen und sollte das alles irgendwie zusammenbringen. Die Stoffstücke waren recht groß und unhandlich, nicht wirklich gerade und ich ziemlich überfordert. Das war der Moment wo ich mir sicher war, dass mein erster Quilt auch mein letzter sein würde, aber nun sollte er unbedingt erstmal fertig werden. Dafür habe ich alles großzügig mit Sprühkleber eingesprüht und die Teile so glatt wie möglich aufeinander geklebt. Natürlich war es recht schräg und faltig, aber inzwischen waren meine Erwartungen sowieso im Keller. Nun stand mir der, wie ich dachte, schwierigste Teil bevor, das Quilten.

Zusammenkleben mit tierischer Hilfe

Mir war vorher nicht bewusst, dass Nähmaschinen unterschiedlich große Durchlässe haben und ich hätte nicht sagen können, ob der meine groß oder klein ist. Nun weiß ich es, er ist glücklicherweise recht groß und das Quilten ging deutlich besser als gedacht. Ich habe zunächst die grauen Vierecke in der Mitte umrundet und mich weiter zum Rand vorgearbeitet. Irgendwann hatte ich alle grauen Flächen umrundet und ein paar Quadrate in die Mitten genäht, es war weder etwas verrutscht, noch hatte es sich verzogen. Das Quilten begann tatsächlich mir Spaß zu machen, damit hatte ich nicht mehr gerechnet. Zuviel wollte ich trotzdem nicht quilten, ich habe mir die einzelnen Blöcke angesehen und jeden individuell gequiltet. Bei den meisten habe ich versucht das Muster hervorzuheben. Die applizierten Blöcke habe ich nicht gequiltet, ich wollte das Muster so belassen wie es ist.

ein paar Strahlen auf den schlichten Tatzen des Bears Paw

Ein Ende war tatsächlich in Sicht, nachdem ich die Ränder begradigt hatte, habe ich auch zügig das Binding angenäht. Natürlich nicht per Hand, das ist einfach nicht meins, ich habe den Wellenstich meiner Nähmaschine genutzt. Für Patchworkprofis werden die Ecken vermutlich nicht genau genug sein, aber für mich langt es. Der Stoff macht sich toll am Rand, für meinen Geschmack könnte er etwas breiter sein (vielleicht beim nächsten mal, das schließe ich inzwischen nicht mehr ganz aus ;-)).


Das Gefühl als er endlich fertig war, war großartig. Und so schlimm wie es zwischenzeitlich aussah ist er am Ende nicht geworden. Das er schief, faltig und verzogen war, fällt nun kaum noch auf und die die gestückelte Rückseite gefällt mir sogar sehr gut. Nur die schwarzen Stücke vorne am Rand stören mein Gesamtbild etwas, aber davon lasse ich mir die Freude nicht verderben. Nun liegt er hier bei mir auf dem Sofa und wenn ich die ehrfürchtig-anstarr-Phase hinter mir habe, werde ich mich vielleicht auch mal damit zudecken.

Die Broken Dishes noch etwas mehr zerteilt

Es war ein Mammutprojekt, und ist ein Mammut-Text geworden, aber nun sind Quilt und Post fertig und ich bin glücklich das es geschafft ist. Nun kann ich mir überlegen was ich als nächstes in Angriff nehmen möchte. Der Row by Row Quilt reizt mich schon, aber ich hätte gerne vorher eine Verwendung dafür, einfach so zum rumliegen lassen, sind mir die Kosten eigentlich zu hoch, selbst wenn man nur Rückseite und Vlies kauft.

Die grauen Zwischenstücke, schlicht geometrisch

Allen die bis hier gekommen sind, vielen Dank fürs lesen, die nächsten Posts werden wieder kürzer, versprochen. Aber manchmal muss eine Geschichte auch komplett erzählt werden.

Betonung der Windradflügel bei Dutchman´s Puzzle

Stoff Blöcke: Reste
grauer Stoff: lalala Shop
bunter Stoff & Vlies: toll-PATCHig bei Dawanda
Verlinkt: RUMS

Einmal rund um den Rolling Stone

Nachgenähte Karten beim Card Trick

Hier noch einmal die Links zu meinen 12 Blöcken:
Januar: Rolling Stone
Februar: Churn Dash
März: Broken Dishes
April: Dresden Plate
Juni: Pineapple
August: Card Trick
September: Bears Paw
Oktober: Joseph´s Coat
November: Jacob´s Ladder

Ich brauchte nicht frieren beim Nähen


Kreuz und quer, die Pineapple

Strahlen im Ohio Star

2 Kommentare:

  1. hej svea,
    die decke ist sooo toll geworden! vielleicht ist dein nächstes projekt ein Harry Potter Buchregalquilt? *lach*ganz LG aus Dänemark, Ulrike :0)

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  2. Wie schön, dass ich deinen Quilt jetzt sehe! Da hast du dich ganz schön durchgekämpft! Aber mann- wie hat sich das gelohnt. Toll ist er geworden!! Herzlichen Glückwunsch :-)

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