Inzwischen war ich schon recht häufig auf Nähcamps, manchmal in Schleswig-Holstein, meistens aber zwischen Nordsee und Sauerland. So heißt die Region bei den Jugendherbergen, ich war meist eher in nordseenähe unterwegs, die Fahrt ist lang genug. Letztes Wochenende war es wieder soweit, Nähcamp in Leer, dort war ich bisher noch nicht.
Die Herbstferien hatte ich genutzt um zu überlegen, was ich nähen möchte. Für ein Großprojekt hatte ich nicht genug Energie und so habe ich diversen Kleinkram zugeschnitten.
Normalerweise arbeite ich Freitags lange, aber ich konnte etwas früher Feierabend machen. Allerdings musste ich die Kinder noch nach Oldesloe fahren und so konnte ich trotzdem erst nach 15 Uhr los. Das vorbeikommen an Hamburg hat mich noch mal einiges an Zeit gekostet und so kam ich gerade noch rechtzeitig zum Abendessen in Leer an. Die Jugendherberge hat einen schönen ersten Eindruck hinterlassen.
Auch unser Nähraum war richtig schön. Wir saßen mit acht Frauen an vier großen Tischen und hatten auch genug Platz um uns herum, für all unsere Sachen. Zusätzlich gab es noch einen Tisch zum zuschneiden und ein Bügelbrett. Das praktische war, meine Freundin und ich mussten nur zur hinteren Tür raus und kurz den Gang runter, schon waren wir in unserem Zimmer, man brauchte noch nicht mal Schuhe anziehen. Die Zimmer waren richtig schön, die ganze Jugendherberge muss kürzlich modernisiert worden sein.
Ich hatte gerade alles ausgepackt und aufgebaut, da war es auch schon Zeit für den Begrüßungsdrink und ich bekam auch ein Goodie Bag mit Stoff und noch etwas Nähzubehör. Anschließend wollte ich aber endlich an die Nähmaschine, alle anderen hatten schon um 15 Uhr angefangen. Ich wollte mit etwas einfachem starten und habe zunächst einen Einkaufsbeutel genäht. Das hat ohne Komplikationen geklappt und so habe ich gleich mit einer kleinen Kosmetiktasche weitergemacht. Als ich damit fertig war, war es schon recht spät und so habe ich nur ein ein paar Quadrate zusammen genäht. Da kann man nicht viele Fehler machen und ich brauche für den diesjährigen Adventskalender 48 Stück. Um Mitternacht war ich endgültig durch und bin Richtung Bett gezogen.
Am Samstag habe ich die Overlock ausgepackt und wollte mir und meinem Sohn einen Hoodie nähen. Die Overlockkonen waren schon recht dünn, aber ich hoffte es würde noch reichen. Leider funktionierte alles nicht so richtig und der eine Faden riss ständig. Darum habe ich mich auf den Weg zum Stoffladen gemacht und neues Garn gekauft. So habe ich auch noch ein bisschen was von der Stadt gesehen, viele hübsche Häuser, einige sehr bunt. Mit dem neuen Garn funktionierte auch die Overlock wieder und ich konnte weiter nähen.
Nun wurde das Nähen nur noch von den Mahlzeiten unterbrochen, nach den Hoodies ging es mit einer Mütze und zwei kurzen Hosen weiter. Die eine zum schlafen, die andere zum tragen unter dem Petticoat. Der fliegt beim Tanzen, da hat man besser was darunter und der Preis für die Kaufhosen ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Da dachte ich mir, die nähe ich selber.
Auch die anderen Frauen bei uns im Raum waren fleißig und so füllte sich unser Kleiderständer. Zwischendurch schauten wir auch mal in die anderen beiden Nähräume um zu schauen was dort alles genäht wurde.
Das Chaos auf meinem Tisch nahm zu, obwohl ich zwischendurch immer mal wieder aufräumte. Nach dem Abendessen habe ich für den Folgetag noch ein bisschen was zugeschnitten, man schafft doch so einiges, wenn man wirklich nur näht. Zu später Stunde machte ich wieder mit den kleinen Adventskalenderdingern weiter und anschließend ab ins Bett. Das war übrigens ohne Fußteil, ganz selten in Jugendherbergen und es schläft sich gleich so viel entspannter.
Durch die Zeitumstellung hatten wir eine Stunde mehr zum schlafen und konnten recht ausgeschlafen zum Frühstück erscheinen. Das Frühstück war richtig toll, es gab eine große Auswahl von allem, inklusive Obstplatte, Rührei mit Speck und sogar Waffeln. Man, waren wir satt und weiter ging es an der Nähmaschine. Zwischendurch brachte uns jemand die Termine für die Nähcamps im nächsten Jahr in Leer. Weil es uns so gut gefallen hat, haben wir uns gleich für nächsten Herbst wieder angemeldet.
Zum Mittagessen waren wir eigentlich noch satt und hatten daher nur eine Kleinigkeit. Anschließend haben wir noch bis circa 14 Uhr genäht und dann langsam zusammen gepackt. Zeit der Jugendherberge auf Wiedersehen zu sagen, wir freuen uns auf das nächste Jahr.
Verlinkt beim Freutag, auch wenn es eher ein Freuwochenende war.
Moin Svea,
AntwortenLöschenbin leider jetzt erst dazu gekommen, näher hinzuschauen. Das sieht ja ganz toll aus in der Jugendherberge. Und du warst überaus fleißig! In Leer war ich auch noch nicht. Wer organisiert denn dieses Nähwochenende? Klingt interessant, aber dann müsste ich mich entscheiden und Plön gefällt mir immer noch sehr gut - trotz angerissenem Band ...
Liebe Grüße
Andrea