Der Juli fühlt sich wieder mal extrem lang an, die Termine Anfang des Monats sind ewig her. Schön waren wir trotzdem. Gleich am zweiten waren wir, bei 36 Grad Außentemperatur, in Alma Hoppes Lustspielhaus und haben uns angesehen wie Wigald Boning und Bernhard Hoëcker alle möglichen Fragen aus dem Publikum beantwortet haben. Das klingt erstmal merkwürdig, aber wir waren schon das zweite Mal dabei, die Abend sind sehr unterhaltsam und es gibt viel zu lachen.
Letztes Wochenende war wieder Kinderfest bei Karl May. Wie schon in so vielen Jahren, haben wir wieder vier Stunden getanzt und dafür Karten für die nachmittags Show bekommen. Schon das Tanzen macht immer viel Spaß, auch wenn es diesmal fast durchgehend geregnet hat. Auf die Show könnte ich fast verzichten, ich finde die sehr flach, aber das darf man in der Region wohl besser nicht zu laut sagen. Aber immerhin ist es ein großes Spektakel und meiner Tochter hat es gefallen.

Der letzte Schultag wird mit einem Ausflug und Essen gehen gefeiert. Da die Kinder mal wieder ideenlos waren, habe ich mich für das maritime Museum entschieden. Sehr groß und sehenswert, mir ein paar zu viele Modelle, Waffen und sonstiges Kriegszubehör. Aber diesmal war ich auch nicht nur deswegen da, momentan kann man dort die Korallenausstellung sehen, von der ich schon mehrfach gelesen habe. Und die war auch echt sehenswert, was für eine Arbeit, das alles zu häkeln. Die Kinder waren nur so semi begeistert, aber zumindest gut drauf und die anschließende Pizza hat allen geschmeckt.

Als ich ein Kind war, waren wir jeden Sommer in Dänemark. Nun war ich schon einige Jahre nicht mehr, aber ich hatte immer mehr Lust auf einige dänische Lebensmittel, die ich hier nicht bekomme. Ich gehe sowieso gerne in fremdländische Supermärkte. Kürzlich habe ich gelesen, dass man mit dem Deutschlandticket bis Tønder fahren kann und da ist diese absurde Idee geboren. In 2,5 Stunden von Hamburg nach Niebüll und dann noch 20 Minuten mit einer ganz süßen, kleinen Bummelbahn nach Tønder. Und weil ich nicht nur in den Supermarkt gehen wollte und wieder nach Hause fahren, habe ich mir auch noch den Ort angesehen und war im Geschichts- und Kunstmuseum. Dazu gehört auch der Wasserturm, in dem man Stühle von Hans J. Wegner bewundert, während man bis ganz oben steigt. Tønder ist ein schöner kleiner Ort und auch das Museum ist sehr sehenswert, anschließend wurde dann der Rucksack und ein Einkaufsbeutel gefüllt mit allerlei Leckereien und abends war ich völlig ko wieder in Hamburg. War trotzdem ein toller Tag, das mache ich bestimmt mal wieder.

Gelesen wurde nicht nur im Zug, aber da natürlich auch, so kamen wieder einige Bücher zusammen. „Die Geschichte der Fußleiste und ihre Bedeutung für das Abendland“ war an besagtem Abend Thema. Ich glaube man muss große Wigald Boning Fan sein, um Spaß daran zu haben. Ich hatte immer seine Stimme im Ohr und einige Kapitel fand ich sehr lustig.
Bei „Die Taugenichtse“ mochte ich das Thema, karibischen Einwanderer im London der 50er, aber es war mir zu oberflächlich und zu chaotisch. Ähnlich ging es mir mit dem „Archiv der Träume“, spannender Inhalt, aber etwas wirr und sprunghaft.
„All die gestohlenen Erinnerungen“ ist ein wunderbares Buch, auch wenn mir die letzten Seiten noch fehlen. Ich hatte vom Archiv in Arolsen schon gehört, nun weiß ich deutlich mehr über deren Arbeit und das ganze verpackt in eine spannende Geschichte.
Wenn gute Satire weh tun muss, ist „Maulberg“ ein großartiges Buch. Gut geschrieben, schwer zu ertragen, aber mit einem wirklichen runden Ende, davor graute mir während des Lesens die ganze Zeit.
„Lichtungen“ fand ich doof, es beginnt mit dem letzten Kapitel und geht dann immer weiter zurück, warum? Ein Ende gibt es so nicht, ich fand es nur verwirrend. „Die Infantin trägt den Scheitel links“ war auch ein seltsames Buch. Ich mochte die Sprache, aber es war mir zu abstrus.
„Aus Sternen und Staub“ war wieder wunderbar, fantasievoll und mitreißend. Und „Nebelstunde“ ist ein solider Krimi, ich mag die Bücher von Johanna Mo.
Dazu kamen neun Hörbücher, am längsten hat mich „Das strömende Grab“ begleitet. Ich mag die Krimis um Cormoran Strike und gerade dieser Band hat mir wieder gut gefallen und keine der 34 Stunden war langweilig. „Zwei Leben in Deutschland“ hat mir auch gut gefallen, ich kannte Hans Rosenthal nur dem Namen nach, seine Fernsehkarriere war vor meiner Zeit, aber sein Leben war sehr interessant.
„Frei. Erwachsenwerden an Ende der Geschichte“ ist eine autobiografische Geschichte aus Albanien. Da hatte ich inzwischen schon mehrere und bin immer wieder erstaunt über die Lebensumstände, dabei ist es doch gar nicht so weit weg. „Beklaute Frauen“ von Leonie Schöler kann ich uneingeschränkt empfehlen, wobei ich eher das Buch, als das Hörbuch wählen würde. Es geht um so viel mehr, als nur um beklaute Frauen, auch um das Patriarchat im allgemeinen und natürlich um Feminismus.
Nun sind Ferien, wobei ich weniger Urlaub habe, als die Kinder. Schön wäre, wenn das Wetter auch mal wieder auf Sommer drehen würde. Aber auch so haben wir noch einiges vor, dieses Wochenende ist Christopher Street Day, Dom ist auch schon, mindestens ein Sommerfest und eigentlich wollen wir auch noch für ein paar Tage wegfahren. Mal schauen was sich noch alles ergibt. Nun verlinke ich erstmal bei
Birgitts Monatscollagen. Genießt euren Sommer.
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