Weil es mir so viel Spaß gemacht hat, euch letzten Monat von meinem Spaziergang im Kontorhausviertel zu berichten, nehme ich euch diesen Monat wieder mit. Diesmal war ich allerdings nicht alleine unterwegs, im Wochenblatt war ich über einen Rundgang gestolpert, an dem ich teilgenommen habe. Veranstalter war die Geschichtswerkstatt Barmbek. Die bieten häufiger Spaziergänge an, ich hoffe ich finde bald mal wieder Zeit an einem teilzunehmen, kann ich wirklich sehr empfehlen.
Der Spaziergang startet am U-Bahnhof Mundsburg, schon das erste sehenswerte Gebäude.
Vorbei geht es am Hammonia Bad, das Gebäude war seit den 20er Jahren ein öffentliches Bad. Heute sind hauptsächlich Ärzte darin, aber auch das älteste englischsprachige Theater Deutschlands befindet sich dort.
Schon sind wir am Hauptthema des Rundgangs angekommen. Die ehemalige Frauenklinik Finkenau, gebaut nach Plänen von Fritz Schumacher, über den stolpert man in Hamburg ständig. Schon 1914 eröffnet, zunächst allerdings mit einem großen Teil als Lazarett. Nach dem ersten Weltkrieg ging es dann tatsächlich hauptsächlich um Frauen und Geburten. Es gab auch eine Schule für Schwestern und Hebammen.
Im zweiten Weltkrieg spielte die Finkenau eine unrühmliche Rolle, unter anderem wurden hier viele Zwangssterilisationen durchgeführt. Nach den Kriegen war es weiterhin eine große Geburtsklinik, die erst im Jahr 2000 geschlossen wurde. Heute werden die Räumlichkeiten vielfältig genutzt, Hochschule, Rundfunk,…
Brunnen vor der Finkenau von Oskar Erwin Ulmer.
Rechts von uns fließt der Kanal.
Nun sind wir hinter dem Hauptgebäude, hier steht der Hochbunker, der während des zweiten Weltkriegs gebaut wurde. Die Wände sind zwei Meter dick und hier befanden sich diverse Krankenbetten, ein OP und zwei Kreißsäle. 1943 kamen hier drin fast 3000 Kinder zur Welt.
Schon bevor die Frauenklinik Finkenau gebaut wurde, befand sich auf dem Gelände ein Werk- und Armenhaus. Die Insassen waren unter anderem am Bau des Kanals beteiligt. Heute steht nur noch das ehemalige Waschhaus.
Ein Bild der Klinik von hinten, das erste war ja der Vordereingang.
Einige der Zimmer hatten schöne Veranden.
Ceres von Ursula Querner. Die römische Göttin saß ursprünglich im Vorgarten des Schwesternhauses, nun findet man sie im Innenhof.
Ein Großteil des Geländes wurde inzwischen bebaut, Mehrfamilien und Einfamilienhäuser. Ist wirklich hübsch geworden. Ich finde diese Reihenhäuser haben ein bisschen was britisches. Dazwischen viel Grün, hier würde ich auch wohnen.
Wieder auf dem Weg zum Bahnhof kommen wir noch an der katholisch apostolischen Kirche vorbei und dann ist unser Weg auch schon zu Ende. Es war sehr schön und informativ und nun verlinke ich diesen Monatsspaziergang bei Heike.
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