Donnerstag, 15. November 2018

Selten so geflucht


Es ist nun schon recht lange her, dass dieses Taschenschnittmuster auf vielen Blogs zu sehen war. Ich war gleich interessiert, da ich schon länger plante mir solch einen „Rucksack mit einem Träger“ zu nähen. Da gibt es doch bestimmt ein Wort für? Ich komm nicht drauf.
Ich habe mir sämtliche Nähbeispiele angesehen und diverse Lobeshymnen gelesen. Es gab auch einige Gewinnspiele und ich habe mich irrsinnig gefreut, als ich den Schnitt tatsächlich gewonnen habe.


Beim Nähcamp im Mai wollte ich meine Tasche dann nähen. Sie sollte richtig toll werden, darum bin ich extra los um Stoffe zu kaufen und habe nicht, wie meistens, irgendwelche aus dem Fundus genommen. Ich wollte gerne eine alte Jeanshose verwenden, weil mir die Kombination immer gefällt. Ich suchte also einen passenden Stoff für die Außentasche und fürs Futter. Farblich hatte ich keine Vorstellung, hätte vermutet dass es eher bunte Stoffe werden, weil ich es mag. Aber dann entdeckte ich diesen Stoff mit den Kraken und war schockverliebt. Passend dazu fand ich einen anderen Stoff, auch weiß, mit Fischen in dunkelblau. Selten geht Stoffkaufen so schnell und noch seltener ist die Beute so unbunt. Aber warum nicht mal schlicht, darum wanderte noch dunkelblaues Gurtband in den Einkaufswagen.


Als ich alles fürs Nähcamp einpackte, lag allerdings neben dem blauen Gurtband, das regenbogenfarbene. Und es war sooo schick. Na gut, ich packe es mal ein und denke nochmal darüber nach. Wie ihr unschwer an den Fotos erkennen könnt, hat das Regenbogenband gewonnen. Schlicht und unbunt kann ich einfach nicht, macht auch nichts, sieht toll aus. Die Kombination aus Jeans, dem Krakenstoff, dem Futter und dem Regenbogen finde ich einfach genial und es könnte eine absolute Lieblingstasche werden, aber...


Das Nähen hat überhaupt keinen Spaß gemacht, es blieben ganz viele Fragen offen und häufig musste ich raten wie es gehört. Die Anleitung ist hauptsächlich für eine Tasche mit Kordelverschluss oben, aber die Seesack-Variante ist auch möglich. Dafür fehlen dann aber Informationen, zum Beispiel beim Anbringen des Verschlusses oder zur Gurtbandlänge.


Als ich dann endlich soweit war, musste ich feststellen, dass der Träger in die falsche Richtung angenäht war. Ich hätte heulen können, aber das hilft auch nicht. Also wieder abtrennen, aber alles andere wieder auftrennen um ihn ordentlich annähen zu können wollte ich auch nicht. Darum habe ich ihn dann durch das Futter hindurch festgenäht. Das sieht innen vielleicht nicht so schön aus, funktionierte aber immerhin.


Lust hatte ich dann erstmal nicht mehr, ich war frustriert und habe es einfach liegen gelassen. Fast sechs Monate lag die Tasche nun hier und starrte mich vorwurfsvoll an. Als ich überlegte welche Tasche ich am Wochenende mit zum Nähbloggertreffen nehme, kam sie mir in den Sinn und heute habe ich endlich mal die letzten Handgriffe gemacht. Zunächst habe ich die Gurtbänder gekürzt, weil sie einfach viel zu lang waren.

Unterer Verschluss vorm Festnähen

Den unteren Verschluss fand ich doof, der baumelte, wenn er offen war immer einfach runter, den habe ich mit ein paar Handstichen an der Außentasche festgenäht. Ich hoffe das ist praktisch und hält. Was mich am meisten stört, dass das Zurollen nicht funktioniert. Vielleicht hätte man den oberen Teil weniger verstärken sollen, als den Rest? Oder die Tasche oben noch länger machen, um mehr Stoff zum aufrollen zu haben? So klappt man es „nur“ zweimal um und das entklappt sich gleich wieder. Darum habe ich ein paar Kamsnaps angebracht, zunächst zwei um die obere Kante zu verschließen und dann noch einen dritten um den aufgerollten Verschluss da zu fixieren wo ich ihn haben möchte. Leider kam ich soweit von der Kante entfernt nicht richtig mit der Zange an, ich hoffe der Knopf hält trotzdem.

Tasche mit wenig Befüllung

Auf den meisten Fotos gefällt mir die Tasche nun ganz gut, allerdings auch nur wenn sie richtig voll gestopft ist. Um ein paar Dinge mitzunehmen finde ich sie weniger geeeignet, das sieht nicht schön aus und trägt sich auch weniger gut. Außerdem habe ich auch immer noch den Frust während des Nähens im Kopf, der steht mir beim Mögen der Tasche irgendwie im Weg. Dabei finde ich die Stoffkombi immer noch so schön. Ich werde jetzt mal versuchen sie ab und an zu nutzen und hoffe wir freunden uns doch noch an.


Schnitt: Beach Bag von Crafting Café
Stoff: Stoff & Stil und  Jeanshose
Verlinkt: Du für dichSew La La!WoF

3 Kommentare:

  1. Ohjemine, liebe Svea,
    man kann deinen Frust richtig "fühlen", wenn man deinen Blogeintrag liest - aber ich finde die Tasche total gelungen! Die Stoffe sind klasse und durch das Regenbogenband hat sie das Gewisse Etwas! Gut gemacht!
    LG
    Christiane
    P.S. Was mach deine Novemberreihe? Bei mir liegt der Zuschnitt und wartet...und wartet...und wartet... *lach*

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  2. Liebe Svea,

    lass dich einmal umarmen, deine Tasche gefällt mir sehr gut. Die Stoffe passen richtig gut zueinander auch das Regenbogene Gurtband. :) Schade das du keinen Ansprechpartner für das Schnittmuster hattest. Es ist Schade wenn Schnittmuster in der versenkung landen weil man einfach einen Knoten im Kopf hat oder nicht ganz versteht wie es gemeint ist.

    Viele lieeb Grüße sendet dir deine Nähbegeisterte

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  3. Toll ist er geworden!!! Crossbag heißt so ein Rucksack mit einem Gurt und ich finde die auch richtig toll. Hab es so wie Du aber noch nicht geschafft zu nähen. Habe sogar ein tolles Schnittmuster liegen.
    Schade, dass Du mit dem Schnitt anscheinend nicht so klar gekommen bist, konntest Du den Ersteller nicht erreichen? Ich schreibe die dann immer an. Dieses Feedback ist doch auch wichtig für sie.
    Ich wünsche Dir in jedem Falle viel Freude damit und sicher gefällt er Dir mit jedem Tragen mehr.
    Liebe Grüße Deine Ariane

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