Freitag, 31. Oktober 2025

Mein Oktober


Was für ein Monat, sowas von voll, aber schön voll, gut das Ferien sind. Ein sehr kulturlastiger Monat, er startete gleich mit einer Lesung von Melanie Garanin. Im Centralkomitee war ich gleich zweimal, zur Lesebühne, immer ein Highligt und bei Markus Barth. Und mit einer Freundin war ich dann noch in Bad Oldesloe und habe mir angehört, was Sebastian23 zum Weltgeschehen zu sagen hat. Alles sehr unterhaltsame Abende. 

Mit einer anderen Freundin habe ich Osnabrück unsicher gemacht, wir haben uns die Stadt angesehen, sehr hübsch, und waren auf dem Stoffmarkt. Von dem Ausflug mit meiner Tochter zum Webermarkt, habe ich euch am zwölften schon erzählt.



Einen Teil der Ferien habe ich mit zuschneiden verbracht, denn es kam das Nähcamp in Leer. Wie inzwischen schon öfter, ein großes Highligt. So viel Zeit zum nähen, unterbrochen nur von den Mahlzeiten und vielleicht mal einem Gang zum Stoffladen. 



Zeit zum lesen gab es aber auch. Ein hübsch bunter Haufen diesmal, auch wenn man das an den Rücken nicht unbedingt erkennt. Das Thema des Monats war Regenbogen auf dem Cover und da habe ich mich sehr bemüht das passende zu finden. 

Ich mochte Christine Nöstlinger schon immer, dieses war eins meiner Lieblingsbücher als Kind. Weil es gut zum Thema passte und ich eh mal etwas aussortieren wollte, habe ich es mal wieder gelesen. Ich weiß warum ich es mochte und die Charaktere sind großartig, aber ich glaube weiter aufheben muss ich es nicht. 

„Marie Curie und ihre Töchter“ ist ein geniales Buch. Von ihren Töchtern wusste ich bisher nichts, sehr beeindruckende Famile. Die Fakten wurden gut zusammengetragen und verknüpft. „Shatter and Shine“, ein typischer Liebesroman, aber mit interessanten Charakteren. 

Der zweite Band des „Hexenzirkel ihrer Majestät“ war genau so genial wie der erste, ich brauche dringend den dritten. „Das Mädchen aus dem Lager“ war ein gutes, aber verständlicherweise erschreckendes Buch. Man denkt, wenn jemand Auschwitz überlebt hat, beginnt ein besseres Leben, aber was, wenn der Krieg vorbei ist und es ähnlich schlimm im nächsten Lager weitergeht. Kaum zu ertragen. 

„Mit dem Blindenstock nach Togo“ hat mich sehr beeindruckt, eine junge Frau, die ein Jahr in Togo arbeitet, mit allen kleinen und großen Katastrophen, die das so mit sich bringt. 

Rafik Schami habe ich bisher irgendwie nicht gelesen, dieses sind „nur“ Kurzgeschichten, aber es ist beeindruckend wie er mit den Worten umgehen kann. Auch da werde ich mal nach weiteren Ausschau halten. 

„Generation Rainbow“ sind hauptsächlich Interviews mit LGBT*IQ Menschen. Auch sehr informativ, es geht um die persönlichen Geschichten, aber auch wie die Welt aussehen könnte und was mich freute, es wurde auch nach Lieblingsbüchern, -filmen, -podcasts gefragt. Meine Merklisten sind stark angewachsen. 


Dazu kamen zehn Hörbücher. Die Biografie von Elton John fand ich interessant, obwohl ich kein Fan bin. Toll fand ich „Last night at the Telegraph Club“. Es spielt in den 50er Jahren in Chinatown San Francisco und für die die 17-jährige Protagonistin dreht sich vieles um die Lesbenbar, aus dem Titel. Ein komplett andere Welt, in die man aber sehr hineingezogen wird. 


Nun sind die Ferien fast vorbei. Im November stehen zwei Geburtstage an, diverse beruflich Termine, aber sonst bisher nicht so viel, mal schauen was der Monat noch bringt. Jetzt verlinke ich erstmal bei Birgitts Monatscollagen.

Dienstag, 28. Oktober 2025

Anpassungen über Anpassungen



Letzte Woche habe ich euch schon den Schlafanzug für meinen Sohn gezeigt. Das Problem mit den zu weiten Hosen gibt es natürlich auch bei Jeans. Tatsächlich wurde es einfacher, seit er Herrengrößen trägt. Die kleinste Herrengröße ist enger, als die Kindergrössen. Er mag gerne Hosen mit weitem Bein und Anfang des Jahres gab es davon hier nicht so viel Auswahl. Darum kam ich auf die Idee welche zu nähen. Es war gar nicht so leicht einen passenden Schnitt zu finden, einzig einer von McCalls entsprach seinen Vorstellungen. 




Also Schnitt gekauft, ausgedruckt, abgepaust und ausgeschnitten. Anschließend mit einer passenden Hose verglichen und da passte gar nichts. Ich habe kurz überlegt es einfach sein zu lassen, aber das wäre auch doof. Also versucht das Ganze anzupassen. Am Bund habe ich 16 cm rausgenommene und auch die Beine jeweils um 16 cm schmaler gemacht. So wirklich passte es damit immer noch nicht zu seiner Kaufhose, aber mehr habe ich mich nicht getraut. 



Weil ich nicht davon ausgegangen bin, etwas tragbares zu produzieren, habe ich Jeansreste verwendet. Natürlich hatte da da nicht ausreichend für die ganze Hose und so wurde ein Bein grau und eins blau, die Taschen hinten habe ich dann jeweils gegengleich gemacht. Das Nähen war ein großes Abenteuer, die Anleitung war grottenschlecht, ganz mies übersetzt, mit Fehlern und Angaben fehlten. Oft musste ich raten, ein Wunder das am Ende überhaupt eine Hose dabei herauskam. 



Da die beiden Jeansstoffe auch unterschiedlich dick waren, fallen die Beine auch etwas unterschiedlich. Aber das ist nicht das Hauptproblem, die Hose ist immer noch viel zu weit, am Bund müssen mindestens noch mal 16 cm raus, damit sie wirklich tragbar ist. Selbst der Gürtel hilft nicht wirklich, weil die ganze Mehrweite immer dazwischen rausrutscht. Aber was sind das bitte für merkwürdige Größen, wenn die kleinste Größe, verglichen mit der Kaufgröße über 30cm mehr Umfang hat. 
Den Sommer über trägt mein Sohn kurze Hosen, aber jetzt im Herbst war diese dann doch dran. Theoretisch gefällt sie ihm trotz der Weite und privat trägt er sie sogar ab und an. Das heißt wohl ich muss einen weiteren Versuch wagen, auch wenn ich da wenig Lust drauf habe. Ich mag gut sitzende Schnitte mit durchdachten Anleitungen. Aber gut, ich habe eine geschafft, mir immerhin Unmengen Notizen gemacht, dann schaffe ich auch eine zweite. 



„Aus großem wird kleines“ wäre das perfekte Feld für dieses Projekt, aber bei Antetannis Bingo gibt es das nur anders herum. Aber weil die Hose jetzt im Herbst zum Einsatz kommt kreuze ich stattdessen „denke ich an den Herbst“ an. 

Schnitt: M8536 von McCalls
Stoff: Reste
Verlinkt: DvDCreativsalat


Dienstag, 21. Oktober 2025

Auf Reisen


Mein Sohn hat im vergangenen Jahr einen ordentlichen Schuss gemacht, ist aber immer noch sehr dünn. Bei Hosen ist das kein Problem, da nimmt er einen Gürtel. Schlafanzüge sind schwieriger, bei den Herrenschlafanzügen verliert er die Hose und die Kinderschlafanzüge sind bauchfrei. Dementsprechend hat er ein bunt gemischtes Sammelsurium aus Kinderhosen und verschieden Oberteilen im Schrank. Ist ihm völlig egal, sieht sowieso niemand. 

Nun stand allerdings die Abschlussklassenfahrt an und da fand ich, es wäre mal Zeit für einen vernünftigen Schlafanzug. Meinem Sohn war es egal, aber wenn bitte nicht bunt und einfarbig. War natürlich wieder mal ein Kurz-vor-knapp-Projekt, am Wochenende zugeschnitten und genäht und am Montag ging es schon los. Dementsprechend musste ich mit dem Stoff arbeiten der in ausreichender Menge da war und das war Grün meliert.




Das Oberteil ist ein locker geschnittenes T-Shirt aus einem Buch und die Hose ist wieder eine Leijara. Die habe ich ihm auch schon als Sporthose genäht, dafür habe ich den Schnitt verbreitert und verlängert. Als der Schlafanzug fertig war, war er mir doch zu schlicht und so kam ich auf die Idee ihn mit einem Plott zu versehen, so ist er auch gleich eine Erinnerung. Eigentlich wollte ich eine dezente Farbe, aber irgendwie fand ich keine passende. Da fiel mir die Glow in the Dark Folie in die Hände. Farblich passte sie sehr gut zu dem grün und so habe ich sie genutzt. Im dunklen leuchtet sie wirklich stark, mein Sohn meinte, sogar durch die Bettdecke durch. Mal schauen wie das nach ein paar Wäschen aussieht. 



Sonntag war der Schlafanzug fertig, mein Sohn war zufrieden, mehr Begeisterung ist in dem Alter wohl nicht drin, und am Montag fuhr er mit auf Klassenfahrt. Auch jetzt hier zu Hause wird er noch oft getragen. Ist wohl doch ganz angenehm, wenn die Oberteile nicht nur bis zum Bauchnabel gehen. Vielleicht sollte ich mal schauen, was ich noch an Stoff da habe und weiteren nähen. 




Bei Antetannis Bingo bringt mir der Schlafanzug ein Kreuzchen bei „einfarbig“. Theoretisch ein recht einfaches Feld, nur ich mache selten einfarbig, höchstens mal als Kombipartner. Da kann ich meinem Sohn also dankbar sein, dass er es inzwischen schlicht möchte, sonst wäre das Feld immer noch frei. 



Schnitt: Shirt aus dem Buch „Lässige Styles für Kids nähen“, Hose Leijara von Minas Design
Stoff: Stoffmarkt
Verlinkt: DvD, Creativsalat

Sonntag, 19. Oktober 2025

N ationalpark Jasmund




Diesen Monat ist das N dran bei Elfis ABC-Fotos. Ich habe ein Bild aus dem Nationalpark Jasmund ausgewählt. Ich bin gerne auf Rügen, dort gibt es so viele interessante Ecken, die Kreidefelsen sind nur eine davon. 

Dienstag, 14. Oktober 2025

Schlafenszeit


Ich habe eine seltsame Kopfkissen Vorliebe. Mein bevorzugtes Kissen ist klein und platt und es verdammt schwierig dafür Bezüge zu bekommen. Bei Bettwäsche für den Kinderwagen, wenn die Decke 80x80 cm groß ist, dann ist ein Kissenbezug in der passenden Größe dabei. Als die Kinder noch kleiner waren, habe ich auf den Flohmärkten immer nach solchen Garnituren geschaut. Die Bärchen oder Elefanten darauf störten mich nicht und den kleinen Deckenbezug habe ich weiter verschenkt. Inzwischen sind die Bezüge allerdings so mürbe, die reißen bei Berührung und solche Garnituren neu zu kaufen, nur für den Kissenbezug widerstrebt mir. 




Da lag die Idee nahe, sich selber Bezüge zu nähen. Die erste Version war aus einem alten Bettbezug, der hatte auch schon Löcher, aber auch noch gute Stellen. Weil es am einfachsten ist, habe ich einen Hotelverschluss gemacht. So richtig zufrieden war ich damit aber nicht, ich wühle nachts ganz schön und wende das Kissen auch häufig, da ist ein Hotelverschluss nicht praktisch. Von der zweiten Version habe ich leider kein Foto, da habe ich mich an einer verdeckten Knopfleiste versucht. Das hat gut geklappt, leider war der Stoff nicht so schön, recht rau und nach wenigen Wäschen schon nicht mehr schön. Aber da werden bestimmt noch einige Folgen. 




Vorher war mein Sohn dran, da liegt das Problem ähnlich, nur das das Kissen mit 40x60 cm etwas größer ist. Seine Tigerenten- und Tabalugabezüge waren auch sehr dünn. Und so habe ich auf dem Stoffmarkt, möglichst unbunte, glatte Stoffe gesucht. Unbunt war sein Wunsch, ich finde ja wer mit Tigerente darauf zufrieden ist könnte auch bunte nehmen, aber die wollte er nicht. 




Neben dem schwarzen mit den goldenen Blättern habe ich gleich noch einen blau-schwarz gemusterten Stoff mitgenommen. Beide wurden von meinem Sohn abgenommen. Wieder genäht mit verdeckter Knopfleiste. Hier sieht man dann auch gleich, dass Kissenbezüge bei uns nicht gebügelt werden, nicht mal fürs Foto. Ich weiß schon warum ich Bilder gerne vor der ersten Benutzung mache, aber der erste wurde dringend gebraucht. 




Zugeschnitten und genäht habe ich die Kissenbezüge beim Treffen der Patchworkgruppe. Eine Mitnäherin suchte Streifen für ihre Blöcke und so wurden die letzten Reste gleich weiterverarbeitet. In diesem Block sind sogar gleich beide Stoffe verwendet, den blaugemusterten erkennt man nur etwas schlecht. Sehr schön wenn so alles noch eine Verwendung findet. 




Bei Antetannis Bingo bringen mir zwei der Bezüge ein Kreuzchen. Der mit den Eicheln bei Naturmaterialien und der lilane bei Ich war ein Bettbezug und wurde zu einem Kissenbezug. 


Schnitt: Unnötig
Stoff: Upcycling & Stoffmarkt
Verlinkt: DvD, Creativsalat

Sonntag, 12. Oktober 2025

12 von 12

Heute ist der zwölfte Oktober und darum gibt es hier wieder zwölf Fotos von meinem Tag. Wer weitere Informationen wünscht oder auch die Bilder anderer Blogger sehen will, der schaut bei  Caro von „Draußen nur Kännchen!“ vorbei. 


Der Wecker klingelt zwar nicht, aber gemütlich noch im Bett rumlungern ist heute auch nicht, wir haben noch was vor. Also aufstehen und Frühstück machen. 

Kurz darauf stehen meine Tochter und ich an der Bushaltestelle. Dummerweise fällt ihr in dem Moment ein, dass sie ihre Fahrkarte vergessen hat. Obwohl mein Sohn sie schnell findet und aus dem Fenster wirft, ist der Bus weg. Also starten wir zu Fuß, zügig Richtung Bahnhof. 

Hat geklappt und wir haben den Zug bekommen. Da meine Tochter Musik hört, kann ich lesen.

Angekommen. Das Museum Tuch und Technik in Neumünster. 

Heute kann man nicht nur die beeindruckenden, alten Maschinen anschauen, sondern es ist auch Webermarkt.

Mit vielen verschieden Ausstellern rund um das Thema Textilien, gewebt, gesponnen, gefilzt, gefärbt, bedruckt, genäht, gestrickt… Hier Ecoprint mit Blättern. 

Auch Blaudruck konnte man sehen und natürlich auch kaufen. Die Muster finde ich wunderschön, besonders im klassischen Blau. 

Eine Frau hat Unmengen Hühner genäht, einzeln, in Ketten oder mit passender Charakterkarte. Da gab es für jeden das passende Huhn. 

Die „normalen“ Ausstellungsstücke haben wir uns nur kurz angesehen, das Museum an sich kennen wir schon. Meine Tochter ist leider auch nicht so begeistert wie ich vom Markt und so stehen wir, nachdem wir alles gesehen haben, wieder draußen. 

Auf Wunsch der Tochter ein besonders nahrhaftes Mittagessen ;) 
Anschließend nehmen wir den Zug wieder Heim. 

Zu Hause nehme ich mir einen Keks und mache erstmal eine Pause. Die wird länger als gedacht, ich habe Kopfschmerzen und kann mich nicht zu irgendwas aufraffen. Dafür lese ich das Buch durch. 


Abends mache ich uns Chili con Carne, bereite schon mal alles für morgen vor und lande noch ein bisschen vor dem Fernseher. 
  

Dienstag, 7. Oktober 2025

Die letzte Hose

Eine Warnung vorweg, dieses ist nicht nur ein netter Post, wo ich eine selbstgenähte Hose zeige, er ist auch traurig, wer das gerade nicht so gut verträgt, liest lieber heute nicht weiter.




Im Juni hatte ich meiner Mutter zwei Hosen genäht, hier habe ich sie euch gezeigt. Sie mochte besonders die Nickihose, aber erstens war sie ein Tick zu eng und zweitens muss sie auch mal gewaschen werden. So habe ich im September auf dem Stoffmarkt nach Nicki Ausschau gehalten und welchen in eisblau gefunden. Ich war auch schnell mit zuschneiden und nähen, in der schlichten Version ohne Taschen, geht das ratzfatz.



Zwei Tage darauf ist meine Mutter ins Krankenhaus gekommen, ihr Zustand ist seitdem stetig schlechter geworden, sie kann nun nicht mehr aufstehen und wird die Hose vermutlich nie tragen. Stattdessen sind die Nachthemden im Einsatz. Noch ist sie gut drauf und vielleicht haben wir Glück und das bleibt noch etwas so.



Für die samtige Nickioberfläche Kreuze ich beim Bingo von Antetanni das Feld „Samt oder Seide?“ an.



Schnitt: Berlin von Pech und Schwefel, angepasst
Stoff: Stoffmarkt
Verlinkt: DvD